Die am weitesten vom Mutterland entfernte Kolonie Portugals ist Portugiesisch-Timor. Anfang des 16. Jahrhunderts erstmals von Portugiesen betreten, setzten diese sich ab 1515 auf der Insel fest. 1586 wurde ein Großteil der Insel zur Kolonie erklärt. Ab 1640 konkurrierten die Portugiesen mit den Niederländern, die ebenfalls begannen Teile der Insel in ihren Besitz zu nehmen. Zeitweise wurde Portugiesisch-Timor organisatorisch der Kolonie Macao unterstellt, wird aber seit 1883 wieder von Goa aus verwaltet. Residenzstadt des Gouverneurs von Timor, der dem Vizekönig von Goa unterstellt ist, ist Dili. Derzeitiger Gouverneur ist Cipriano Forjaz. Die Kolonie misst 16.248 Quadratkilometer und hat schätzungsweise 200.000 Bewohner, was rund 12 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt. Die Eingeborenen führten seit 1860 mehrere große Aufstände gegen die Kolonialmacht, vor allem wegen zu hoher Steuerlasten. Brandherde des Landes sind weiterhin die Städte im mittleren Westen, während es an den Küsten und im Osten kaum zu Revolten kommt.