Durch die Krönung des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg zum König in Preußen (als Friedrich I.) erfuhr der Name Preußen eine grundlegende Bedeutungsänderung:
Preußen war ursprünglich ein Gebiet, das etwa dem späteren Ostpreußen entsprach. Diese historische Landschaft Preußen war nach ihren baltischen Ureinwohnern benannt, den Prußen. Ab 1225 wurde sie das Zentrum des Deutschordensstaates, dann ab 1466 geteilt in das sich der polnischen Krone unterstellende Königliche Preußen und das 1525 durch Säkularisierung des Restordensstaates entstandene Herzogtum Preußen,[1] das seit 1618 in Personalunion den Kurfürsten von Brandenburg unterstand.
In der 1157 gegründeten Mark Brandenburg regierten die Hohenzollern seit 1415. Zum brandenburgischen Besitz gehörten bei der Erhebung Friedrichs zum König außer dem Kurfürstentum Brandenburg und dem Herzogtum Preußen auch Hinterpommern, Magdeburg, Minden-Ravensberg, die Grafschaft Mark und das Herzogtum Kleve.
Nachdem die brandenburgischen Hohenzollern 1701 für das Herzogtum Preußen die Königswürde erworben hatten, wurde die Bezeichnung zunehmend auf den brandenburgischen Gesamtstaat ausgedehnt. Das Königreich Preußen stieg zur europäischen Großmacht auf, verdrängte das Kaisertum Österreich aus der Führungsposition der deutschen Staaten und gründete 1871 das Deutsche Kaiserreich, dessen dominierender Teilstaat (Bundesglied) es wurde.