Die Gegenspieler im britischen Zweiparteiensystem des 19. Jahrhunderts waren die Tories und die Whigs, die sich in der Regierung abwechselten. Seit etwa 1860 nannte man die Torys „Konservative“, während die Whigs Radikale aufnahmen und zu „Liberalen“ wurden. Die Liberalen wurden überwiegend von nonkonformistischen Handwerkern und Kaufleuten aus der Provinz bestimmt, wohingegen bei den Konservativen Anglikaner und Grundbesitzer vorherrschten.
Die Zeit von 1846–67 war von politischer Instabilität mit Minderheitsregierungen und unvorhersehbaren Abstimmungen geprägt, da die Abgeordneten sich in ihrem Abstimmungsverhalten noch kaum von den Parteiführung beeinflussen ließen, andererseits der Einfluss der Krone auf das Parlament bereits deutlich zurückgegangen war. Zu dieser Zeit formierte sich mit den Peeliten auch eine Splitterpartei der Konservativen. Später sorgten die Whips der Parteien dafür, dass Abgeordnete sich nach der Parteispitze richteten. Eine Neufassung der parlamentarischen Geschäftsordnung 1882 schränkte die Entscheidungsfreiheit der Abgeordneten weiter ein.
Aufgrund der Wahlrechtsreformen modernisierten sich die Parteien und warben in der breiten Öffentlichkeit um Unterstützung. Seit Ende der 1860er Jahre richteten sie ein organisiertes Netz regionaler Parteibüros ein; charismatische Parteiführer zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Als Gladstone 1861 die Stempelsteuer abschaffte und Zeitungen für jedermann bezahlbar wurden, beeinflussten auch diese stark die öffentliche Meinung.