Die russischen Bauern leben in kleinen Verhältnissen. Die Familien sind sehr kinderreich. Ein französischer Reisender berichtet:
ZitatDie Behausung eines Bauern aus Tula ist gewöhnlich eine Hütte, 18-20 Fuß groß und 7 Fuß hoch. Hütten ohne Kamine sind noch weithin üblich. Der Rauch wird durch eine Luke im Dach hinausgelassen. [...] Fast alle Hütten haben Strohdächer, welche oft undicht sind, und im Winter sind die Wände gewöhnlich mit Mist bedeckt, um das Innere warm zu halten. [...] Gestampfte Erdböden sind die Regel, weil bei mkalter Witterung Lämmer, Kälber, Schweine und sogar Kühe in die Hütte gebracht werden. In den Gegenden ohne Wald gebrauchen die Bauern Stroh als Heizmaterial, und in den Jahren schlehchter Ernte sogar Mist, indem sie so ihre Felder des dringend nötigen Düngers berauben. [...] Badestuben sind praktisch nicht vorhanden. [...] Die Bauern gebrauchen niemals Seife. [...] Fleisch, Speck, Mehl und Pflanzenöl erscheinen nur bei seltenen Gelegenheiten auf dem Familientisch, vielleicht zwei- oder dreimal im Jahr. Die normale Kost besteht aus Brot, Kwas (säuerliches Getränk, das aus Wasser und Schwarzbrot mit Zusatz von Malz, Honig oder Beeren bereitet wird) und oft aus Kohl und Zwiebeln. [...] Kurz, die Armut der bäuerlichen Bevölkerung ist erstaunlich.
Aus dem Buch "Bauernnot in Russland von Berthold Krapp
[img-mini]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cd/Nikolay_Sergeyev_Apple_blossom_in_Little_Russia.jpg[/img-mini] Ein Bild aus einer Gegend irgendwo in Kleinrussland.
[img-mini]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Gorskii_04422u.jpg[/img-mini] Eine typische russische Bauernfamilie.