Die PLI wurde bereits 1848, zu Zeiten der Liberalen Revolution, in Sardinien-Piedmont gegründet. Obwohl sie sich selbst liberal nennt ist sie teils stark von konservativen Einflüssen durchzogen: Zentralisierung und das Zensuswahlrecht sind zwei ihrer wichtigsten Programmpunkte, wobei sie jedoch auch Fürsprecher eines freien Marktes ist. Die marktradikale Politik der Partei, die seit der Vereinigung Italiens 1861 - bis auf 2 kurze, halbjährige Unterbrechungen - bis 1876 durchgehend den Ministerpräsidenten stellte, wird oftmals die Schuld für die unverhältnismäßig schlechte Lage des Südens des Landes zugeschrieben, da nach dem Risorgimento keine Bestrebungen entstanden die Lage des Südens zu verbessern.
Bedeutendster Politiker der PLI ist deren Vorsitzender und Oppositionsführer Antonio Starabba di Rudinì, der dem "Sinistra Liberale" und somit linken Flügel der Partei angehört. Weitere bedeutende Namen sind die des Generalsekretärs und Führers der Parteirechten, der "Liberal-Conservatori", Giuseppe Zanardelli, sowie Sidney Sonnino - ein Parteirechter - und Giovanni Giolitti - ein Parteilinker.