Dem Gardekorps gehören sämtliche Gardetruppenteile der Königlich-Preußischen Armee an. Sie haben – mit Ausnahme des Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, das in Koblenz stationiert ist – grundsätzlich ihre Garnison in der preußischen Haupt- und Residenzstadt Berlin sowie der Residenz Potsdam und den Städten und Gemeinden zwischen Berlin und Potsdam.
Das Gardekorps ist in zwei Garde-Infanterie-Divisionen mit fünf Garde-Infanterie-Brigaden, eine Garde-Kavallerie-Division mit vier Garde-Kavallerie-Brigaden, zwei Garde-Feldartillerie-Brigaden, eine Eisenbahn-Brigade und sonstige Truppen und Behörden gegliedert.
Es umfasst folgende Truppenteile:
-1. Garde-Division in Berlin -2. Garde-Division in Berlin -Garde-Kavallerie-Division in Berlin -Garde-Fußartillerie-Regiment in Spandau -Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 1 in Potsdam -Garde-Maschinengewehr-Abteilung Nr. 2 in Berlin -Garde-Pionier-Bataillon in Berlin -Eisenbahn-Brigade in Berlin *Betriebsabteilung der Eisenbahn-Brigade in Berlin *Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin *Eisenbahn-Regiment Nr. 2 in Berlin -Telegraphen-Bataillon Nr. 1 im Kasernengelände Am Treptower Park in Treptow -Garde-Train-Bataillon in Berlin
Außerdem unterstehen dem Gardekorps:
-Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog -Fußartillerie-Schießschule in Jüterbog -Versuchs-Abteilung des Militärverkehrswesens in Berlin -Kriegstelegraphenschule in Spandau -Leibgendarmerie in Berlin bzw. Potsdam -Schloßgarde-Kompanie in Berlin -Invalidenhaus in Berlin
Gemeinsames Abzeichen aller Gardetruppen ist der sogenannte „Gardestern“ (Stern des schwarzen Adler-Ordens) als Auflage auf dem Gardeadler bei Helm mit Spitze ("Pickelhaube"), Tschako, Tschapka der Ulanen usw.; am Waffenrockkragen und an den Ärmelaufschlägen tragen alle Einheiten des Gardekorps besondere Stickereien (meist Kolbenstickerei nach M1842 ("Gardelitzen")).
Württemberg
1638 stellte Herzog Eberhard III. von Württemberg als ersten stehenden Truppenteil des damaligen Herzogtums eine ständige Leibwache (Garde) zu Fuß mit einer Stärke von 180 Mann auf. Ab 1660 war die Leibwache (Garde) zu Pferd, ab 1711 Garde du Corps der nächste stehende Truppenteil des Herzogtums. Besonders umfangreich war die 1784 durch Herzog Carl Eugen aufgestellte Garde-Legion mit Truppenteilen aller Waffengattungen, die bis 1794 bestand. Auch mit der Gründung des Königreichs Württemberg existierten die Württembergische Leibgarde zu Pferde und die Württembergische Leibgarde zu Fuß weiter. Als Leibgarde im eigentlichen Sinn dient die Württembergische Schloßgarde-Kompanie.
Sachsen
m 18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert hatten Schweizer Einheiten (Schweizergarde) die Funktion der Leibgarde. Die sächsische Garde du Corps ging 1812 im Russlandfeldzug unter und wurde nicht wieder aufgestellt. Die seit 1807 bestehende Leib-Kürassier-Garde wurde 1822 in Garde-Reiter-Regiment umbenannt.
Bayern
In Bayern ist das Infanterie-Leib-Regiment das Hausregiment (Garderegiment) der bayerischen Könige seit dem Ende der Napoleonischen KRiege. Die Angehörigen der Residenzwache (Leibgarde) der bayerischen Könige sind die sogenannten Hartschiere.
Weitere Staaten
Eine weitere noch bestehende Leibgarde ist die Großherzoglich Hessische Garde-Unteroffizierkompanie. Ebenfalls die Funktion eines Gardetruppenteils nimmt das Großherzoglich Mecklenburgische (Garde)Grenadier-Regiment Nr.89 ein. Dieses Regiment stellt dieSchloßgarden in Schwerin und Neustrelitz.