Das Gebiet von Ostrumelien gehörte nominell zum osmanischen Reich, war jedoch an Bulgarien verpachtet. Um etwaige Probleme mit dem Sultan zu vermeiden, wurde hier kein stehendes Heer ausgehoben. Statt dessen wurde eine ostrumelische Miliz gegründet, zu der im Kriegsfall jeder diensttaugliche Rumelier einberufen wird. Da jedoch nur wenige Waffen und Ausrüstung zur Verfügung steht, wird in der Regel nur der Teil einberufen der sich freiwillig meldet und idealerweise noch die eigene Ausrüstung mitbringt. Obwohl es einen Uniformkodex gibt, sorgt der Mangel an passender Bekleidung dafür das die einzige Vorschrift ist das man eine Art weißes Hemd tragen muss. Daher wird die Truppe auch manchmal scherzhaft als "weise Garde" bezeichnet.
Das größte Problem der Miliz ist das Offizierskorp. Denn dafür werden vor allem Soldaten berufen die eine hervorragende Ausrüstung mitbringen, also vor allem gelangweilte Söhne reicher Aristokraten. Diese sind zwar oft mit fortschrittlichen Reptiergewehren und ähnlichen bewaffnet, haben aber oft mangelnde Führungsqualitäten. Deshalb muss ihnen oft ein erfahrener Unteroffizier zur Seite gestellt werden.
Die Mannschaftsdienstgrade kommen oft aus den unteren Schichten und möchten sich mit dem Sold etwas dazu verdienen. Zweifellos sind sie jedoch wahre Patrioten. Damit sie nicht mit Mistgabeln in den Krieg ziehen müssen, wurden ausgemusterte Armeebestände an die Versorgungsstellen der Miliz geliefert. Eine Zweitwaffe haben die Milizionäre meistens nicht, jedoch tragen sie alle meist einfache Arbeitsmesser oder Handbeile für den Nahkampf.
Das M1867 Russian Krnka
Dieses Gewehr war ab 1867 das Standardgewehr der russischen Armee, jedoch wurde bereits 1869 begonnen es durch das bessere Berdan zu ersetzen. Es ist jedoch sehr einfach zu bedienen und recht zuverlässig, hat jedoch nur eine effektive Reichweite von knapp 180 Metern. Nach dem russisch-türkischen Krieg war es vollends aus den russischen Armeebeständen verbannt und Bulgarien konnte es für einen sehr günstigen Preis erwerben. Es wird liebevoll "Donnerknall" genannt, weil es recht laut beim abfeuern ist. Bis 1888 war es das Standardgewehr der bulgarischen Armee, wurde dann jedoch durch das Reptiergewehr Steyr-Mannlicher 1886-88 ersetzt. Die großen Beständen an dieser Waffe wurden deshalb der ostrumelischen Miliz zur Verfügung gestellt.