1868 begann die Meiji-Restauration zur Industrialisierung und Modernisierung des Militärs. Am 17. Januar 1868 wurde ein Ministerium für militärische Angelegenheiten gebildet, dem Iwakura Tomomi, Shimazu Tadayoshi und Prinz Komatsu-no-miya Akihito als erste Sekretäre vorstanden. Am 26. März 1868 wurde die erste Flottenschau in Japan in der Bucht von Osaka abgehalten. An ihr nahmen 6 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 2252 Tonnen teil. Alle Schiffe gehörten den Privatmarinen einzelner Shogunate an. Im Juli 1869 wurde die Imperiale Japanische Marine offiziell begründet. Dadurch wurden die 11 Schiffe der Privatmarinen der Shogunate den 7 Schiffen der Kaiserlichen Japanischen Marine hinzugefügt. 1870 reiften erste Pläne zur Aufstellung einer großen Marinearmada die 200 Schiffe zählen sollte. Als erster Schritt dorthin wurde im Februar 1872 das Marineministerium aus dem Ministerium für militärische Angelegenheiten herausgelöst, und im Oktober 1873 Katsu Kaishu als Marineminister eingesetzt. In den 1870er und 1880er Jahren wuchs die japanische Marine zu einer schlagkräftigen Küstenverteidigungsmacht heran. Dies und die gleichzeitig stattfindende Modernisierung der Flotte war nur durch die Unterstützung der Royal Navy möglich, die als Partner der niederländischen Marine vorgezogen wurde. In den 1870er Jahren besuchten mehrere japanische Offiziere England und die Vereinigten Staaten um dort ausgebildet zu werden, während in Japan britische Marinemissionen Kadetten ausbildeten. Im selben Jahrzehnt fanden erste Vorstöße Japans gegen Taiwan und Korea statt, die nur durch den Einsatz der Marine gelingen konnten. 1878 segelte der Kreuzer Seiki mit einer vollständig japanischen Besatzung von Japan nach Europa. In den 1880er Jahren wurden private Konstruktionsfirmen wie Kawasaki und Ishikawajima gegründet. Trotzdem war Japan darauf angewiesen größere Schiffe im Ausland bauen zu lassen, meist in Großbritannien. Ab Mitte der 1880er Jahre begann aber eine zunehmende Zusammenarbeit mit Deutschland und Frankreich, die nötig wurde, als Japan auf eine Auseinandersetzung mit China abzielte. Da Deutschland allerdings China wiederrum beim Aufbau einer starken Marine unterstützte blieb die Zusammenarbeit auf den Kauf von modernen Kruppgeschützen beschränkt. Frankreich konnte sich zeitgleich auch gegen Großbritannien durchsetzen, da die kleinen, schnellen Torpedoboote und Kreuzer bestens in das japanische Seekriegskonzept hineinpassten. In dieser Periode wurden sechs Schiffe in Japan, neunzehn in Frankreich und nur eines in England gebaut. 1884 fertigte Japan erstmals auch eigene Torpedos, 1886 wurde in Yokosuka ein Torpedo-Trainings-Center eröffnet. 1886 endete die japanisch-französische Zusammenarbeit allerdings, was nicht zuletzt auch auf das spurlose Verschwinden des Kreuzers Unebi auf hoher See zurückzuführen ist. 1887 wandte sich Japan wieder England zu, und bestellte das revolutionäre Torpedoboot Kotaka und des Kreuzers Yoshino, der bei seiner Fertigstellung der schnellste Kreuzer der Welt sein sollte. 1889 folgten weitere Aufträge an England, während an Frankreich keine weiteren mehr vergeben wurden.